Frau Holle
Frau Holle
Weihnachtsmärchen von Manfred Hinrichs
frei nach den Brüdern Grimm
Das Personal
Frau Holle, eine herzensgute, matronenhafte Frau
Tjalf Holletroll, ihr uralter Diener
Frau Spindel, eine strenge Witwe
Pechmarie, ihre faule Tochter
Goldmarie, ihre fleißige Stieftochter
Jakob, ein Glückssucher und Schafhirte
Hubertus Hahn, ein begnadeter Misthaufendichter
Gertrude Schaf, eine sehr menschliche Wolllieferantin
Illustrationen: © Lavaulx-Vrécourt, Ohnsorg-Theater, Hamburg 2002
Die Bühne
1. + 3. + 5. + 7. + 9. +11. +13. Bild: Der Hof der Witwe Spindel: Im Hintergrund das Haus
mit einer begehbaren Tür. Vor dem Haus ein Brunnen, links davon ein kleines
Gatter für das Schaf, rechts vorn ein Misthaufen für den Hahn, darauf rechts
außen ein Tintenfaß, eine große bunte Hahnenfeder und ein Stoß Papier
(ausgerissene Buchseiten, Briefe, Papierfetzen).
2. + 8. Bild: Der unterirdische Garten.
4. + 10. Bild: Die Wohnung der Frau Holle: Ein Traum in weiß. Ein
Tisch, zwei Stühle und viele Kissen.
6. + 12. Bild: Das magische Tor.
Neugierig geworden?
Das Stück gibt es bei: TM Theaterverlag München, Deichstraße 9, 20459 Hamburg
Worum geht es
Wie wir alle wissen, muss Frau Holle ihre Betten
aufschütteln, damit es auf der Erde schneit. Dafür braucht sie jedoch ganz
viele Hühnerfedern, die ihr Gehilfe, der Holletroll, aus den Hühnerställen der
Menschen holt. Aber sie braucht auch die Hilfe eines jungen Mädchens im
Haushalt.
Die Witwe Spindel hatte zwei Töchter. Die eine, verwöhnt und
faul, ist die Lieblingstochter der Witwe – Pechmarie, weil ihr alles misslingt.
Die andere, die Stieftochter, muss am Brunnen sitzen und Wolle spinnen, bis ihr
die Finger bluten – Goldmarie, weil sie ein goldenes Herz hat. Aber Goldmarie
hat wenigstens zwei treue Freunde: Gertrude, das Schaf, und Hubertus, den
dichtenden Hahn.
Eines Tages nun fällt ihr beim Spinnen die Spindel in den
Brunnen. Marie springt hinterher und landet im Garten der Frau Holle, wo sie
das gebackene Brot aus dem Ofen erlöst, die reifen Äpfel vom Baum pflückt, um
schließlich Frau Holle den Haushalt zu führen.
In Goldmaries Abwesenheit kommt der junge Schafhirte Jakob
auf den Hof der Witwe, um die Arbeit zu übernehmen. Er trägt ein Schneckenhaus
um den Hals, das ein Geheimnis birgt. Pechmarie interessiert sich sehr für den
hübschen jungen Mann. Doch da kommt Goldmarie zurück, reich belohnt von der
Frau Holle, in einem goldenen Kleid. Das weckt natürlich den Neid von Pechmarie
...
Quelle: Programmheft des Ohnsorg-Theaters 2002
Gut zu wissen | ||
Damen | 5 | |
Herren | 3 | |
diverse | - | |
Bühnenbilder | Verwandlungsdekoration | |
Uraufführung | 22. November 2002 Ohnsorg-Theater, Hamburg |
Das sagt der Verlag:
Mit Witz und Herz ergänzt Hinrichs den Märchenklassiker
um liebenswerte Nebenfiguren, die Goldmaries Zuhause und Frau Holles Reich
lebendig machen. Die geschickt eingewobene Liebeshandlung hätten die Brüder
Grimm nicht besser erfinden können. Ein höchst stimmungsvolles, modernes
Weihnachtsmärchen. Die UA am Hamburger Ohnsorg-Theater überzeugte 2002 in
“liebevoll turbulenter Inszenierung”.
TM Theaterverlag München
Das sagen die Kritiker:
“Frau Holle” ist Spitze. Diese
Weihnachtsinszenierung gehört zum Besten, was das Theater Schenefeld in den
vergangenen Jahren auf die Bühne gebracht hat. ... Schon während der Aufführung
reagierte das Publikum immer wieder mit Lachsalven, Szenenapplaus und
Bravo-Rufen. ... Schon das “Drehbuch” war pfiffig ausgewählt. Denn Regisseurin
Karin Niß und Assistent Michael Matthiesen zeigten keine Eins-zu-Eins-Adaption
der Grimm’schen Fassung. Sie benutzten eine moderne Bearbeitung von
“Ohnsorg”-Autor Manfred Hinrichs. Und das hieß: lebensnaher Dialogwitz und
Spannung bis zum Schluss. Hinrichs hatte nicht nur dem Hahn einen Namen
(“Hubertus”) und eine wesentlich wichtigere Rolle gegeben als das bei den
Märchen-Gebrüdern der Fall war, sondern auch das verliebte Schaf “Gertrude”
nebst arbeitssuchendem Schäfer Jakob hinzuerfunden. Die bissigen Wortgefechte,
die der dichtende Gockel und das pragmatische Wolltier sich und mit ihrer
Herrin, der bösen Witwe Spindel, lieferten, machten aus dem klassischen
Märchenstoff beste Unterhaltung.
Schenefelder Tageblatt vom 8.12.2008