Pension Schöller
Pension Schöller
Schwank
von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby
Bearbeitet
von Folker Bohnet und Manfred Hinrichs
Das Personal
Philipp Klapproth
Ulrike Sprosser, Witwe – seine Schwester
Clara, genannt Clärchen – ihre Tochter
Alfred Klapproth – Philipps Neffe
Ernst Kissling, Kunstmaler und Cafébetreiber – Alfreds Freund
Eberhard Schöller – Pensionswirt
Amalie Pfeiffer – seine Schwägerin
Frieda – ihre Tochter
Fritz Bernhardy – Großwildjäger
Josephine Wölfel – Schriftstellerin
Eugen Rümpel, verhinderter Schauspieler – Schöllers Mündel
Major a. D. Gröber
Alle Fotos dieser Seite: © Schwöbel, Ohnsorg-Theater, Hamburg 2004
Die Bühne
1. Bild: Das Café „Rembrandt“ in Hamburg. Eine Haupteingangstür und eine Tür in die Küche. Mehrere Tische und Stühle. Vielleicht hängt auch ein Bild des Namensgebers an der Wand.
2. Bild: Salon bei Schöller. Im Hintergrund eine Tür, rechts und links je zwei Seitentüren. An den Wänden die Gemälde von Kissling, darunter zentral das Hauptwerk „Hamburg bei Nebel“.
3. Bild: Behaglich eingerichtetes Wohnzimmer auf dem Landgut Klapproths. Rechts und links je zwei Seitentüren. Haupteingang durch die Mitte. Ein großer Kleiderschrank.
Worum geht es
September 1924. Phillip Klapproth, Apfelbauer aus dem Alten Land, ist mit seiner Schwester und deren Tochter von Buxtehude nach Hamburg gereist, um etwas von der großen weiten Welt zu erleben. Für ihn gehört eigentümlicher Weise dazu auch ein Besuch in einer Nervenheilanstalt, hofft er damit doch den Apotheker Stoffels, der wie Klapproth zur Stammtischrunde gehört, in puncto absonderlicher Erlebnisse zu übertrumpfen. Bei der Ausführung dieses Wunsches soll ihm sein Neffe Alfred behilflich sein, dem er für die Gefälligkeit die nötigen Mittel für die Gründung eines Haushaltswarengeschäftes vorstrecken will. Alfred, wenig begeistert vom Ansinnen seines Onkels, bittet den Kunstmaler und Cafébetreiber Ernst Kissling um Hilfe. Und der weiß Rat, zählen doch zu seinen Gästen regelmäßig auch die Bewohner der Pension Schöller. Und diese sind allesamt von so skurriler Normalität, dass man sie, mit dem Gedanken geimpft, man bewege sich in einer Heilanstalt für Nervenkranke, für Verrückte halten könnte.
Gesagt getan. Zur abendlichen Vernissage von Kisslings Gemäldeausstellung in der Pension Schöller finden sich auch Neffe und Onkel Klapproth ein. Während Alfred auf Freiersfüßen wandelt und Schöllers Nichte eine Liebeserklärung macht, gerät Phillip mehr und mehr in die Fänge der vermeintlich verrückten Pensionsgäste: Er legt sich mit Major a. D. von Gröber an, der ihn daraufhin zum Duell fordert. Dem Großwildjäger Bernhardy verspricht er eine gemeinsame Weltreise, welcher ihm aus lauter Dankbarkeit zwei junge Leoparden schenkt. Der Schriftstellerin Wölfel, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Josephine Freifrau von Holledau, erzählt er die Geschichte seines Lebens, allerdings so, dass Rosamunde Pilcher vor Neid erblasst wäre. Und dem jungen Eugen Rümpel, Bankangestellter mit nicht zu bremsendem Drang zur Bühne, bescheinigt er großes Talent, obwohl dieser statt des Buchstaben “L” nur ein “N” sprechen kann.
Zurückgekehrt zu den heimatlichen Apfelbäumen findet Phillip allerdings nicht so leicht zurück zum Alltag. Erst recht nicht, da er zu allen Vorschlägen der Gäste der Pension Schöller, um sie nicht zu brüskieren - denn diesen Kranken darf man ja nicht widersprechen - ja und amen gesagt hat. Die Folgen sind für Phillip Klapproth ebenso fatal wie für den Zuschauer amüsant.
Gut zu wissen | ||
Damen | 5 | |
Herren | 7 | |
diverse | - | |
Bühnenbild | 3 | |
Uraufführung | 7. Oktober 1890 Wallner-Theater, Berlin | |
Erstaufführung dieser Fassung | 2006 Salzbachbühne Werl |